2. Chi Nei Tsang II (Die Winde fangen)
Menschen entwickeln oft Energieblockaden ihrer inneren Organe, die ihre Ursachen in Knoten und Verwicklungen des Darmtrakts haben. Emotionen wie Angst, Ärger, übermäßige Sorgen, Depressionen und Grübeln können unserem Körper großen Schaden zufügen. Energiemangel kann auch durch Überarbeitung, Stress, Unfälle, chirurgische Eingriffe, Medikamente und Gifte, schlechte und belastende Nahrung und auch berufliche Unsicherheiten verursacht werden.
Diese negativen Emotionen und toxischen Energien wollen entladen werden und stauen sich daher an und um die Organe in unserem Körper. Der Körper kann einen Teil dieses emotionalen Mülls verarbeiten, aber in der Regel bleiben genug Blockaden übrig, um den Energiefluss im Körper zu behindern, was in der Regel irgendwann zu Krankheit führt. Negative Emotionen können in den Organen eine so große Hitze erzeugen, dass es zu Funktionsstörungen oder sogar zum völligen Versagen kommt.
Was sind "Winde"?
Im Taosimus sind starke innere und äußere Energien und Kräfte, die den Menschen positiv oder negativ beeinflussen können, schon seit langem bekannt. Diese Phänomene wurden als "Winde" bezeichnet. Es wurde zwischen "guten" und "schlechten" Winden unterschieden. Der gute Wind ist nützlich und heilend, er steht für die fließende Energie, das Chi. Der schlechte oder kranke Wind ist abnormal und schadet dem Menschen.
Winde haben unterschiedliche Ursprünge. In der Natur wird ein Wind durch Zonen mit unterschiedlichem Luftdruck oder Temperaturunterschieden in der Luft verursacht. Natürliche Winde können auch eine unangenehme Wirkung auf den Menschen haben, wie zum Beispiel der Föhn in der Nähe der Alpen, der Kopfschmerzen oder stark wechselnde Stimmungen verursachen kann.
In vielen Kulturen werden die Winde als zentrale Kräfte der Schöpfung betrachtet. Jedes Organ wird von seinem kosmischen Wind geformt, aus dem Organsysteme und schließlich der gesamte Körper hervorgehen.
Eine andere Art von Wind besteht aus energetisiertem Chi (Chi-Elementare), das durch die Gedanken des Menschen erzeugt wird. Diese Energie geht in die geistige Atmosphäre über; sie enthält die verschiedenen Arten von Energie, die uns umgeben. Das heißt, es gibt sowohl die Energie, die durch positive und liebevolle Gedanken erzeugt wird, als auch die Energie, die durch negative Gedanken entsteht. Beide Arten von Chi-Elementen können sich auf den Menschen auswirken. Wer ständig von Angst, Wut oder anderen negativen Emotionen erfüllt ist, neigt dazu, noch mehr negative Kräfte anzuziehen, die Organe zu schädigen und das emotionale Gleichgewicht zu stören. Umgekehrt sind Menschen, die von positiver emotionaler Energie erfüllt sind, weniger anfällig für negative Chi-Elementare; ihr hohes Maß an positiver Energie wirkt wie ein Schutz.
Nicht zuletzt werden die Winde "von innen" erzeugt. Ein gesunder Körper ist in der Lage, sich selbst zu regulieren. Wenn Teile des Organismus gestört sind, gehen die Selbstregulierungskräfte verloren. Ursachen dafür können sein: falsche Ernährung, Fehlhaltungen, Verletzungen, negative Emotionen oder Stress. In der Folge sind die Energiebahnen blockiert, das Chi kann nicht mehr fließen und bleibt im Körper stecken. Das kann zum Beispiel zu Kopfschmerzen oder Sodbrennen führen.
Die Chi Nei Tsang-Massage ist eine äußerst wirksame Methode, um diese Energieblockaden aufzulösen und abgelagerte Giftstoffe auszuschwemmen. Da Chi Nei Tsang auch für die Selbstmassage konzipiert ist, sind keine weiteren Schritte erforderlich. Jeder kann die wohltuenden Massagen jederzeit an sich selbst und im Familienkreis praktizieren.
Man kann an sich selbst ertasten, wo sich Spannungen im Bauchbereich befinden und an diesen Spannungen arbeiten. Mantak Chia nennt dies: "Ich bin mein eigener Goldgräber".